Immer wieder durchstöbere ich die kostenlosen Ebook Angebote von Amazon. Manchmal findet man die ein oder andere Perle, manchmal nur Schrott – kennen wir alle. Ich mag Krimis, vor allem mittlerweile auch Cozy Krimis. Und der Mordclub von Shaftesbury ist genauso einer. Ein Cozy Krimi in einer britischen Landgegend. 

Zu Beginn der

Klappentext

Penelope St. James zieht aus London in den kleinen Ort Shaftesbury, um dort eine Partnervermittlungsagentur zu eröffnen. Der Anfang ist schwierig, denn Handyempfang gibt es nur auf dem Friedhof, und ihr neuer Nachbar Sam ist ausgerechnet Tierarzt – mit Tieren kann Penelope nun wirklich nichts anfangen. Als sie mitansehen muss, wie eine Frau überfahren wird, ist sie misstrauisch, denn sie glaubt nicht an einen Unfall. Zusammen mit Sam und den Dorfbewohnern stößt sie auf ein düsteres Geheimnis – das weitere Opfer fordern wird, wenn Penelope nicht schnell den Mörder findet … 

Oh, so very British: ein charmanter Krimi voller England-Flair mit einer Ermittlerin, die alle Herzen schneller schlagen lässt.

Eigene Meinung

Immer mal wieder stoße ich bei den kostenlosen Kindle Büchern auf Band 1 einer Reihe – und meistens umschiffe ich sie gekonnt. Denn die nächsten Teile sind dann meist recht teuer. Gute Taktik eigentlich. Diesmal konnte ich nicht widerstehen.

Der Mordclub von Shaftesbury entpuppt sich als Gruppe älterer und jüngerer Damen, die eigentlich einen Buchclub haben. Aber das nur am Rande. 

Als Penelope nach Shaftesbury zieht, hat sie eigentlich nur einen Plan: nicht aufgeben und ihrem Chef zeigen, dass die edle Partneragentur auch auf dem Land funktioniert. Auch wenn es seine Idee war und sie sich immer wieder fragt, warum sie da eigentlich mitmacht. 

Doch nach den ersten Startschwierigkeiten – ohnmächtig beim Tierarzt in der Praxis liegen, während er eine Ratte operiert, ist nun mal kein besonders guter Start – fühlt sie sich in dem kleinen Dorf doch irgendwie wohl. Naja, wenn der Handyempfang nicht nur auf dem Friedhof funktionieren würde und sie vielleicht doch mal endlich Telefon und Internet in ihrem Ladenlokal hätte. Telefonieren auf dem Friedhof ist ja auch immer so eine Sache…

Die skurrilen Dorfbewohner wachsen nicht nur der Protagonistin irgendwann ans Herz. Sei es der demente Schlossherr, der morgens Ackerwindesamen in den Gärten des Dorfes verteilt, oder die lebenslustige Geschäftsinhaberin, die neben Lebensmitteln auch immer einen Rat vorhanden hat. Und vielleicht auch selbst mal einen bräuchte.

Nach und nach lernt die Großstadtpowerfrau Penelope die Freuden des Landlebens kennen, findet den Tierarzt gar nicht mehr so schlimm und spannt den Buchclub für ihre, oder vielmehr die Zwecke des Dorfes ein. Penelope entpuppt sich nicht nur als professionelle Verkupplerin, sondern als Talent für Events und Probleme. Nebenbei löst sie das Rätsel um die oben erwähnten Ackerwindesamen und rettet damit die Kräuterweihe.

Und inmitten des ganzen Spaßes wird eine Frau von einem Auto totgefahren. Der Hund landet schwer verletzt bei besagtem Tierarzt und da eh alle glauben, Penelope sei Privatermittlerin, ist klar, wer sich um die Lösung des Falles kümmern soll. 

Doch Penelope ist mitnichten eine Privatermittlerin, eigentlich will sie nur ihre Partnervermittlung ans Laufen bekommen. Dass das nicht so einfach ist und ihr Chef sie auch hier übers Ohr gehauen hat, macht es nicht einfacher.

Doch Penelope ist der Lösung all ihrer Probleme auf der Spur…

Emily Winston schlägt in die Kerbe guter britischer Cozy Krimis und trifft bei mir damit voll ins Schwarze. Nicht nur fühlt man sich direkt in ein kleines britisches Dorf a la Agatha Christie versetzt, nein man hat auch genügend Zeit und Hinweise zum miträtseln, was jetzt eigentlich los ist, warum wer der Mörder ist, und wer die verdammten Ackerwindesamen verteilt. 

Alle Charaktere, die für den Handlungsstrang wichtig sind, tauchen in alter Manier auf den ersten Seiten auf, Randcharaktere, die Informationen liefern, aber ansonsten unwichtig sind, erfüllen ihren Job mit Bravour.

Die Charaktere, vor allem der alleinerziehende Tierarzt und die Großstadtheldin, wachsen einem schnell ans Herz. Selbst der demente Schlossbesitzer entlockt einem ein Lächeln und wirkt nicht übertrieben.

Schnell findet man sich in dem kleinen Dorf zurecht, weiß welche Wege Penelope geht und sieht auch schon mal die Vorgärten vor dem inneren Auge.

Der Mordclub von Shaftesbury ist ein guter, handfester britischer Krimi, der Lust auf mehr macht. Emily Winston schreibt, wie ich es mir für so ein Buch wünsche: Fesselnd, aber leicht genug, um in das Dorf einzutauchen. Sie trifft die richtige Geschwindigkeit, so dass genug Zeit ist, eigene Vermutungen anzustellen, die ohnehin nur in die Irre führen. 

Alles in allem ein guter Auftakt zu einer Serie. Und leider brauche ich die anderen…

Fakten

Titel: Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein
Autor: Emily Winston
Preis: Ebook 10,99 € / Taschenbuch 14,00 €

Hier erhältlich*: https://amzn.to/4m2Yzip

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