Morton Rhue ist ein Autor, der immer wieder bei mir im Regal auftaucht. Die meisten kennen das Buch “Die Welle”. Doch auch alle anderen Bücher befassen sich mit Themen, die politisch und sozialkritisch motiviert sind. Das Buch “Ich knall euch ab” handelt beispielsweise von zwei Außenseitern, die ein Schulmassaker anrichten wollen. 

Und auch “No Place No Home” schlägt in die gleiche Kerbe. Ich habe es irgendwo günstig erstanden und lange stand es in meinem Regal, bis ich es dann endlich gelesen habe. Doch zuerst: der

Klappentext

Nie im Leben hätte Dan damit gerechnet, dass auch er und seine Eltern einmal hier landen würden: in Dignityville. Dignityville ist eine Zeltstadt, ein Zufluchtsort für Leute, die erst ihre Arbeit, dann ihr Haus verloren haben. Ein Ort für Verlierer, die sich nicht genug angestrengt haben, dachte Dan. Doch dann lernt er Menschen kennen, die ohne Schuld ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft verloren haben – nicht jedoch ihren Stolz und den Willen, ihn sich zurückzuerobern.

Eigene Meinung

Der soziale Abstieg einer Familie, die auf den ersten Blick erfolgreich aussieht und zur Mittelschicht gehört, ist zentrales Thema des Buches. 

Aus der Ich-Perspektive erleben wir das Leben von Dan mit. Dan, der Sohn der Familie kann es nicht fassen, wie schnell alles gehen kann, wie schnell sich das Leben verändern kann. 

Die Familie lebt zu Beginn des Buches in einem normalen Haus, in einer normalen Stadt, in einem normalen Vorort. Doch schon nach wenigen Seiten nimmt das Unglück seinen Lauf: der Vater arbeitslos, die Mutter machtlos. Sie verlieren das Haus und kommen bei Verwandten unter, doch der Vater, der eigentlich versuchen wollte, wieder Fuß zu fassen, ist mehr am Alkohol interessiert, weil er sich sowieso unfähig fühlt und glaubt, nichts zu Stande zu bringen.

Dann landen sie in Dignityville, einer Zeltstadt, die es nicht geben sollte, die von den Einwohnern der Stadt verhasst ist, die sie mit allen Mitteln weg haben wollen. Sie wollen den Obdachlosen auch ihre letzte Zuflucht nehmen.

Durch Dan kann man erleben, wie es sich als junger Mensch anfühlt, wenn man machtlos mit ansehen muss, wenn das eigene Leben bergab geht. Dans Scham ist auf jeder Seite spürbar, aber auch später sein Mut und seine Stärke, gegen die Ungerechtigkeit vorzugehen. Sein Kampf für ein Leben, nicht in den Schatten der Obdachlosigkeit. Und nicht nur für sich, er beginnt sich für andere in der gleichen Situation einzusetzen und riskiert seinen noch guten Ruf dadurch. 

Morton Rhue schafft es, wieder einmal eine soziale Ungerechtigkeit in einen spannenden Jugendroman zu verpacken und die Sicht auf diese zu verändern. 

Wie in den anderen Büchern, die ich von ihm gelesen habe, fieberte ich durch das gesamte Buch mit dem Protagonisten mit, wollte eingreifen und musste doch zusehen. 

Der Roman ist deutlich für Jugendliche ausgelegt, und dennoch auch für Erwachsene geeignet. Das Thema wird immer aktuell bleiben und man kann durch das Lesen des Buches nur gewinnen. 

Wie auch die anderen Bücher Morton Rhues ist der Roman geeignet, um junge Menschen für ein Thema zu sensibilisieren und ihnen so auf einfache Art die Möglichkeit zu geben, die Perspektive zu wechseln.

Klare Leseempfehlung.

Fakten

Titel: Morton Rhue
Autor: No Place No Home
ISBN13: 9783473401000
ISBN10: 3473401005
Preis: Taschenbuch 7,90 € / Gebundenes Buch 12,90 €